Der Black Friday hat sich gewandelt. Was einst als eintägiges Rabattereignis aus den USA zu uns herüberschwappte, ist heute eine wochenlange Schlacht um die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Die „Black Week“ und der „Cyber Monday“ dehnen den Zeitraum so weit aus, dass der Überblick schnell verloren geht.

Als Fachredaktion beobachten wir diesen Trend mit kritischer Distanz. Unsere Analysen – gestützt auf Preisverläufe der letzten Jahre – zeigen ein klares Bild: Nicht alles, was mit roten Bannern beworben wird, ist ein Schnäppchen. Oft werden sogenannte „Streichpreise“ genutzt, die sich auf die Unverbindliche Preisempfehlung (UVP) der Hersteller beziehen, welche im freien Handel ohnehin kaum noch Relevanz hat. Ein Rabatt von 50 % auf die UVP kann effektiv nur eine Ersparnis von 5 % gegenüber dem Straßenpreis der Vorwoche bedeuten.

Dennoch gibt es Lichtblicke. Bestimmte Produktzyklen und Lagerbestände sorgen dafür, dass Ende November in spezifischen Kategorien die Preise tatsächlich auf Jahrestiefststände fallen. Wer hier strategisch vorgeht und sich nicht von Impulskäufen leiten lässt, kann hochwertige Technik und Haushaltsgeräte zu Preisen erwerben, die wir sonst das ganze Jahr über nicht sehen.

Wir haben für Sie die sieben Produktgruppen herausgefiltert, bei denen sich das Warten gelohnt hat, und erklären detailliert, worauf Sie technisch achten müssen, um keinen Ladenhüter zu kaufen.


Fernseher: Der Klassiker mit Tücken im Detail

Keine andere Kategorie ist so eng mit der Schnäppchensaison verknüpft wie TV-Geräte. Der Grund ist logistisch: Die Hersteller präsentieren traditionell im Januar auf der CES in Las Vegas ihre Neuheiten, die im Frühjahr in den Handel kommen. Im November müssen die Händler ihre Lager von den (immer noch hervorragenden) Modellen des aktuellen Jahres befreien, um Platz für die nächste Generation zu schaffen.

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Die Technologie-Frage: OLED, QLED oder Mini-LED?

Die größte Hürde für Verbraucher ist das Kürzel-Wirrwarr. Hier eine Entscheidungshilfe:

  • OLED: Organische Leuchtdioden bieten den perfekten Schwarzwert und unendlichen Kontrast. Sie sind die erste Wahl für Cineasten, die gerne in abgedunkelten Räumen schauen. Achten Sie am Black Friday auf Vorjahres-Flaggschiffe – die Bildqualität hat sich in den letzten 12 Monaten kaum spürbar verändert.
  • Mini-LED / Neo QLED: Diese Geräte nutzen eine klassische Hintergrundbeleuchtung, aber mit tausenden winzigen LEDs. Ihr Vorteil: Sie werden deutlich heller als OLEDs. Wenn Sie oft tagsüber in einem sonnendurchfluteten Wohnzimmer schauen, ist dies oft die bessere (und langlebigere) Wahl.

Vorsicht vor der 50-Hertz-Falle

Viele vermeintliche „Mega-Schnäppchen“ im Einstiegsbereich haben ein technisches Manko: Das Panel arbeitet nur mit 50 oder 60 Hertz. Für das normale Fernsehprogramm reicht das. Wer jedoch eine moderne Spielekonsole (PlayStation 5 oder Xbox Series X) besitzt oder Sportübertragungen liebt, sollte zwingend auf ein 100/120-Hertz-Panel achten. Nur so werden schnelle Bewegungen flüssig dargestellt. Achten Sie zudem auf den Anschlussstandard HDMI 2.1.

Noise-Cancelling-Kopfhörer & Bluetooth-Lautsprecher

Der Markt für Audiogeräte ist übersättigt, was für den Verbraucher eine gute Nachricht ist: Der Preiskampf ist brutal. Besonders im Fokus stehen Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling, ANC). Was früher ein teures Feature für Geschäftsreisende war, ist heute Standard.

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Worauf es beim ANC wirklich ankommt

Lassen Sie sich nicht von Dezibel-Versprechen blenden. Wichtiger als die absolute Dämpfung ist das Rauschen. Günstige ANC-Kopfhörer erzeugen oft ein hörbares Grundrauschen („Teppichrauschen“), wenn keine Musik läuft. Hochwertige Modelle filtern nicht nur tiefes Brummen (Flugzeug, Bahn), sondern zunehmend auch Stimmen und unregelmäßige Geräusche.

Die Passform und Reparierbarkeit

Ein oft übersehener Aspekt ist die Langlebigkeit. Bei Over-Ear-Kopfhörern sollten die Ohrpolster austauschbar sein, da diese Verschleißteile sind. Bei In-Ears (TWS) ist die Akkulaufzeit kritisch: Da die winzigen Akkus meist nicht tauschbar sind, ist ein Modell mit langer Laufzeit (8+ Stunden ohne Case) nachhaltiger, da weniger Ladezyklen den Akkuverschleiß verlangsamen.

Saugroboter & Wischroboter: Der Sprung zur Autonomie

In kaum einer Kategorie war der technologische Fortschritt 2025 so groß wie bei den Haushaltsrobotern. Der Trend geht massiv weg vom reinen Saugen hin zu vollautomatischen Reinigungsstationen.

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Warum die Station den Unterschied macht

Frühere Modelle mussten täglich manuell entleert werden, was für Allergiker eine Belastung darstellte. Am Black Friday sehen wir massive Rabatte bei Modellen mit Absaugstationen. Noch interessanter sind die Kombi-Stationen für Wischroboter: Diese waschen die Wischmopps automatisch aus und trocknen sie mit Heißluft, um Geruchsbildung zu vermeiden. Das ist echter Komfortgewinn.

Navigation: Kamera vs. Laser

Kaufen Sie im Jahr 2025 keinen Roboter mehr, der nach dem Chaos-Prinzip fährt. Standard sollte die LiDAR-Navigation (Laserturm) sein. Für Haushalte mit Haustieren oder herumliegendem Spielzeug empfehlen wir Modelle mit zusätzlicher Kamera-KI und Objekterkennung („Obstacle Avoidance“). Diese erkennen Kabel oder Hinterlassenschaften von Haustieren und umfahren sie, statt sie im Raum zu verteilen – ein Szenario, das man unbedingt vermeiden möchte.

4. Heißluftfritteusen (Air Fryer) & Kaffeevollautomaten

Kleine Küchengeräte gehören zu den „Mitnahmeartikeln“ des Black Friday. Besonders Heißluftfritteusen erleben einen zweiten Hype. Aus Verbrauchersicht ist dies sinnvoll: Ein Air Fryer verbraucht im Vergleich zu einem großen Backofen deutlich weniger Energie, da der Garraum viel kleiner ist und kein Vorheizen nötig ist. In Zeiten hoher Strompreise amortisiert sich die Anschaffung schnell.

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Größe ist entscheidend

Ein häufiger Fehlkauf ist ein zu kleines Gerät. Für einen Single-Haushalt mögen 3 Liter reichen. Sobald Sie für zwei oder mehr Personen kochen, sollten es mindestens 5,5 Liter Volumen oder ein Modell mit zwei getrennten Kammern („Dual Basket“) sein, um Beilage und Hauptgericht gleichzeitig garen zu können.

Kaffeevollautomaten: Hygiene vor Preis

Bei Kaffeevollautomaten locken Rabatte von bis zu 40 %. Unser Rat: Achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auf die Brühgruppe. Lässt sich diese herausnehmen und unter fließendem Wasser reinigen? Wenn nicht, sind aufwendige Reinigungstabletten nötig, und die Schimmelgefahr im Inneren steigt bei unsachgemäßer Wartung. Ein herausnehmbares System ist hygienischer und langlebiger.

5. Smartphones der (gehobenen) Mittelklasse

Viele warten auf den Black Friday, um das allerneueste Flaggschiff-Smartphone zu kaufen. Doch die Erfahrung zeigt: Apple iPhones oder die allerneuesten Samsung Galaxy S-Modelle sind selten drastisch reduziert. Die wahre Musik spielt in der „gehobenen Mittelklasse“ oder bei den Top-Modellen des Vorjahres.

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Warum das Vorjahres-Modell der „Sweetspot“ ist

Die Innovationskurve bei Smartphones flacht ab. Ein High-End-Gerät aus dem Vorjahr bietet oft bessere Kameras und hochwertigere Materialien (Glas/Metall) als ein aktuelles Mittelklasse-Gerät zum gleichen Preis. Achten Sie besonders auf den Update-Support: Google und Samsung bieten mittlerweile bis zu 7 Jahre Sicherheitsupdates. Kaufen Sie keine Geräte von Herstellern, die hier keine klaren Garantien geben – das ist ein Sicherheitsrisiko für Ihr Online-Banking.

Speicherplatz nicht unterschätzen

Ein klassischer Trick der Händler: Günstige Einstiegspreise gelten oft für Varianten mit wenig Speicher. Wir raten dringend von Geräten mit nur 64 GB Speicher ab. Da Betriebssystem und Apps immer größer werden, sind 128 GB das absolute Minimum, besser sind 256 GB, um das Gerät zukunftssicher 3 bis 4 Jahre nutzen zu können.

6. Gaming: Konsolen, SSDs und Zubehör

Für Gamer ist der November traditionell der wichtigste Monat. Während die Konsolen-Hardware selbst oft preisstabil bleibt, werden sie am Black Friday in attraktiven „Bundles“ geschnürt. Hier ist Rechenarbeit gefragt.

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Bundles kritisch prüfen

Addieren Sie die aktuellen Straßenpreise (nicht UVP!) der Einzelkomponenten. Brauchen Sie das beigelegte Spiel wirklich? Oft ist es günstiger, die „nackte“ Konsole zu kaufen und das Wunschspiel separat im Sale zu erwerben. Ein echter Geheimtipp sind hingegen NVMe SSD-Speicher. Sowohl für den PC als auch zur Speichererweiterung der PlayStation 5 sind die Preise für schnellen Flash-Speicher am Black Friday oft auf Rekordtiefs.

Controller und Peripherie

Controller sind Verschleißprodukte. Probleme wie „Stick Drift“ (ungewollte Eingaben) treten früher oder später auf. Der Black Friday ist der ideale Zeitpunkt, um Ersatz-Controller oder hochwertige Headsets zu kaufen. Achten Sie bei Headsets auf den Tragekomfort und bei Wireless-Modellen auf eine latenzfreie Übertragung (2,4 GHz Dongle statt nur Bluetooth).


7. Energie & Smart Home: Sparen beim Sparen

Diese Kategorie ist für Verbraucher doppelt interessant: Man spart beim Kauf und senkt danach dauerhaft die Nebenkosten. Smarte Heizkörperthermostate sind keine Spielerei mehr, sondern effektive Werkzeuge zur Energiewende im eigenen Heim.

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Der „Matter“-Standard ist Pflicht

Der Smart-Home-Markt war lange fragmentiert: Manche Geräte sprachen nur mit Apple, andere nur mit Alexa. Achten Sie beim Kauf dieses Jahr unbedingt auf das „Matter“-Logo auf der Verpackung. Dieser neue Industriestandard garantiert, dass die Geräte herstellerübergreifend funktionieren und zukunftssicher sind.

Powerstations als Notfallvorsorge

Tragbare Powerstations (große Akkus mit Steckdose) sind weiterhin sehr gefragt. Wichtig beim Kauf: Achten Sie auf die Zellchemie. Kaufen Sie bevorzugt Geräte mit LiFePO4-Akkus (Lithium-Eisenphosphat). Diese sind zwar etwas schwerer, bieten aber über 3000 Ladezyklen, während herkömmliche Li-Ion-Akkus oft schon nach 500 bis 800 Zyklen degradieren. Zudem sind LiFePO4-Akkus deutlich sicherer und weniger brandgefährdet.


Fazit: Ruhe bewahren und vergleichen

Der Black Friday bietet exzellente Möglichkeiten, aber er bestraft Impulsivität. Als Redaktion von Verbraucher.Online raten wir Ihnen:

  1. Nutzen Sie Preisvergleichsportale: Prüfen Sie die Preishistorie von mindestens 3 Monaten.
  2. Achten Sie auf die exakte Modellnummer: Oft werden am Black Friday spezielle „Derivate“ verkauft, die technisch abgespeckt sind, aber fast genauso heißen wie die Testsieger.
  3. Bleiben Sie skeptisch bei „Countdown-Timern“: Diese dienen nur dazu, psychologischen Druck aufzubauen. In den allermeisten Fällen ist das Angebot auch morgen noch da.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach echten Schnäppchen und hoffen, dass unsere Vorauswahl Ihnen hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Sarah Heuser - Verbraucher Online
Sarah Heuser ist Redakteurin mit einem ausgeprägten Interesse an Haushaltsthemen. Nach ihrem Abschluss in Kommunikationswissenschaften arbeitete sie zunächst in verschiedenen redaktionellen Positionen, bevor sie ihre Leidenschaft für Haushaltsgeräte entdeckte. Seitdem schreibt sie als freie Autorin für verschiedene Zeitschriften und Online-Plattformen und teilt ihr Wissen mit ihren Leserinnen und Lesern.

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