Es ist ein häufiges Ärgernis: Sie stehen unter der Dusche und plötzlich kommt nur noch eiskaltes Wasser aus der Leitung. Die häufigste Ursache für dieses unliebsame Erlebnis ist ein Defekt am Durchlauferhitzer. Bevor Sie jedoch zum Telefon greifen und einen teuren Notdienst rufen, gibt es einige einfache Prüfungen, die Sie selbst sicher durchführen können. Dieser Ratgeber bietet Ihnen eine systematische Anleitung zur Fehlersuche. Wir grenzen dabei klar ab, welche Schritte Sie als Laie gefahrlos selbst unternehmen können und wann zwingend ein Fachhandwerker gerufen werden muss, um ernste Gefahren zu vermeiden.

Achtung: Lebensgefahr durch Strom und Wasser!

Wichtiger Sicherheitshinweis

Arbeiten an einem Durchlauferhitzer sind potenziell lebensgefährlich. Die Kombination aus Starkstrom und Wasser birgt ein hohes Risiko für schwere oder tödliche Stromschläge. Öffnen Sie unter keinen Umständen das Gehäuse des Geräts. Jegliche Eingriffe an der Elektrik, den Heizelementen oder den Wasseranschlüssen dürfen ausschließlich von zertifizierten Fachhandwerkern (Sanitär- und Heizungsinstallateuren, Elektrikern) durchgeführt werden. Unsachgemäße Reparaturversuche können nicht nur zu Stromschlägen, sondern auch zu Bränden oder gravierenden Wasserschäden führen.

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Erste Hilfe: Was Sie als Laie sicher selbst prüfen können

Bevor Sie einen Defekt vermuten, sollten die einfachsten Fehlerquellen ausgeschlossen werden. Die folgenden Schritte können Sie ohne technisches Fachwissen und ohne das Öffnen des Geräts sicher selbst durchführen.

  1. Stromversorgung kontrollieren: Überprüfen Sie Ihren Sicherungskasten. Durchlauferhitzer sind leistungsstarke Geräte und daher in der Regel mit drei Sicherungen abgesichert. Diese sind als eine Gruppe von drei einzelnen Sicherungsautomaten oder als ein einziger, breiterer 3-poliger Sicherungsautomat ausgeführt. Sollte eine oder mehrere dieser Sicherungen ausgelöst haben („herausgesprungen“ sein), ist die Stromzufuhr unterbrochen. Schalten Sie die betreffende Sicherung wieder ein. Im Fehlerfall sollten alle drei gleichzeitig abgeschaltet und wieder eingeschaltet werden. Löst die Sicherung sofort erneut aus, liegt ein technischer Defekt vor und Sie dürfen sie nicht wieder einschalten. Rufen Sie in diesem Fall einen Fachbetrieb.
  2. Einstellungen am Gerät prüfen: Kontrollieren Sie die am Durchlauferhitzer eingestellte Temperatur. Möglicherweise wurde die Solltemperatur versehentlich zu niedrig eingestellt. Für eine normale Dusche ist eine Temperatur von 39 Grad Celsius in der Regel ausreichend und hilft, Energie zu sparen. Vergewissern Sie sich, dass der eingestellte Wert nicht deutlich darunter liegt.
  3. Wasserdruck und Durchflussmenge sicherstellen: Elektronische Durchlauferhitzer benötigen eine Mindestdurchflussmenge an Wasser, um den Heizvorgang zu starten. Im Inneren des Geräts misst ein Sensor (oft ein Differenzdruckschalter oder ein Turbinenrad) die Durchflussmenge. Erst wenn ein definierter Schwellenwert überschritten wird, gibt die Elektronik die Heizwendeln frei. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, um eine Überhitzung und Beschädigung des Heizelements zu verhindern. Eine häufige Ursache für zu geringen Durchfluss sind verkalkte Armaturen. Schrauben Sie die Perlatoren (Strahlregler) an den Wasserhähnen sowie den Duschkopf ab. Reinigen und entkalken Sie diese gründlich. Prüfen Sie ebenfalls, ob das Filtersieb im Kaltwasseranschluss des Geräts von außen zugänglich ist. Um dieses zu reinigen, müssen Sie zwingend vorher die Wasserzufuhr am Haupthahn oder am Eckventil absperren.

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Häufige Defekte: Wann der Profi ran muss

Wenn die oben genannten Schritte das Problem nicht lösen, liegt wahrscheinlich ein technischer Defekt vor. Die folgenden Symptome deuten auf spezifische Schäden hin, die nur ein Fachmann beheben darf.

Symptom: Die Sicherung oder der FI-Schutzschalter löst sofort aus

Dies ist ein eindeutiges Indiz für einen schwerwiegenden elektrischen Fehler und deutet häufig auf einen Defekt im Heizelement (Heizspirale) hin. Durch Korrosion oder Materialermüdung kann ein Riss in der Heizspirale entstehen. Dadurch kommt der stromführende Heizdraht direkt mit Wasser in Kontakt. Dies führt zu einem sogenannten Erdschluss, bei dem Strom über das Wasser zur (geerdeten) Hülle des Geräts abfließt. Der Schutzschalter löst aus Sicherheitsgründen sofort aus. Das Heizelement muss vom Fachmann ausgetauscht werden.

Symptom: Das Wasser bleibt komplett kalt, das Gerät macht keine Geräusche

Wenn das Gerät keinerlei Reaktion zeigt, obwohl die Stromversorgung gesichert ist, kommen mehrere Ursachen infrage, die ein Profi prüfen muss:

  • Defekte Elektronik: Die elektronische Steuerung, das „Gehirn“ des Geräts, ist ausgefallen und gibt den Befehl zum Heizen nicht mehr weiter.
  • Kompletter Ausfall des Heizelements: Die Heizspirale ist durchgebrannt (Unterbrechung im Stromkreis), sodass kein Strom mehr fließen kann.
  • Defekter Sensor: Ein defekter Differenzdruckschalter oder Durchflussgeber erkennt nicht, dass Wasser fließt, und verhindert somit das Einschalten des Geräts.
  • Vertauschte Anschlüsse: Insbesondere bei einer Neuinstallation kann es vorkommen, dass Kalt- und Warmwasseranschluss vertauscht wurden.

Symptom: Das Wasser wird nur lauwarm oder die Temperatur schwankt

Eine unzureichende oder instabile Heizleistung kann folgende Gründe haben:

  • Teilausfall der Heizleistung: Leistungsstärkere Durchlauferhitzer (typischerweise ab 21 kW) besitzen oft zwei oder drei Heizwendeln. Fällt eine davon aus, arbeitet das Gerät nur noch mit einem Teil seiner Nennleistung – aus 21 kW werden dann beispielsweise nur noch 14 kW, was zum Duschen oft nicht mehr ausreicht.
  • Starke interne Verkalkung: Besonders in Regionen mit sehr hartem Wasser können sich Kalkablagerungen im Inneren des Geräts bilden. Diese Schicht isoliert die Heizelemente und behindert den Wärmeübergang zum Wasser.
  • Schwankender Wasserdruck: Starke Druckschwankungen in der Hausinstallation können dazu führen, dass die Elektronik die Heizleistung nicht konstant regeln kann.

Symptom: Klopfende oder schleifende Geräusche aus dem Gerät

Solche Geräusche sind oft ein Indiz für starke Kalk- oder Sedimentablagerungen im Inneren des Durchlauferhitzers. Teile dieser Ablagerungen können sich lösen und zu mechanischen Schäden oder einer Verringerung des Durchflusses führen.

Entscheidungshilfe: Reparatur oder Neukauf?

Wenn ein Fachmann einen Defekt diagnostiziert hat, stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit einer Reparatur. Dieser Abschnitt hilft Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Die Situation für Mieter

Hier ist die Rechtslage eindeutig: War der Durchlauferhitzer bereits bei Ihrem Einzug in die Wohnung vorhanden oder wurde er vom Vermieter installiert, ist er Teil der Mietsache. Der Vermieter ist gesetzlich dazu verpflichtet, für die Instandhaltung und die Kosten einer Reparatur oder eines Austauschs aufzukommen. Die Versorgung mit Warmwasser mit einer Mindesttemperatur von 40 bis 50 °C gehört zu den grundlegenden Pflichten des Vermieters. Informieren Sie Ihren Vermieter umgehend schriftlich über den Mangel.

Achtung: Ist im Mietvertrag die regelmäßige Wartung (insbesondere bei Gasgeräten) auf den Mieter umgelegt, müssen Sie diese Intervalle einhalten. Versäumen Sie dies, kann der Vermieter im Schadensfall argumentieren, der Defekt sei auf mangelnde Wartung zurückzuführen und die Kostenübernahme verweigern.

Kriterien für die Entscheidung

Falls Sie als Eigentümer selbst für die Kosten aufkommen müssen, helfen Ihnen folgende Kriterien bei der Entscheidung zwischen Reparatur und Neukauf:

  • Alter des Geräts: Unsere Empfehlung: Bei Geräten, die älter als zehn Jahre sind, ist eine Reparatur wirtschaftlich selten sinnvoll. Moderne, vollelektronische Durchlauferhitzer arbeiten bis zu 30 % energieeffizienter als alte hydraulische oder einfachere elektronisch gesteuerte Modelle. Die Investition in ein modernes Gerät amortisiert sich durch die Energieeinsparung oft schon nach wenigen Jahren.
  • Kosten: Stellen Sie die voraussichtlichen Reparaturkosten den Anschaffungskosten eines Neugeräts gegenüber. Die Gerätepreise variieren stark nach Leistung und Einsatzzweck:
    • Kleindurchlauferhitzer (für ein einzelnes Handwaschbecken): ab ca. 100 €.
    • Standard-Durchlauferhitzer (für die Dusche): ca. 300 € aufwärts.
    • Leistungsstarke Markengeräte (für die Versorgung mehrerer Zapfstellen): 500 € bis über 1.000 €. Hinzu kommen die Installationskosten. Handwerker berechnen Stundensätze von ca. 40 € bis 70 €. Für den reinen Austausch eines Altgeräts sollten Sie mit etwa zwei bis drei Arbeitsstunden rechnen, was Gesamtkosten von ca. 120 € bis 210 € entspricht.
  • Garantie: Ist das Gerät jünger als zwei Jahre, sollten Sie prüfen, ob noch gesetzliche Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Verkäufer oder Hersteller bestehen. In diesem Fall ist die Reparatur oder der Austausch für Sie in der Regel kostenlos.

Fazit und Vorbeugung

Zusammenfassend gilt bei einem Ausfall des warmen Wassers die folgende Reihenfolge: Führen Sie zuerst die sicheren Prüfschritte (Sicherung, Einstellung, Armaturen) selbst durch. Bleibt das Problem bestehen, ist aufgrund der erheblichen Sicherheitsrisiken zwingend ein Fachhandwerker zu beauftragen. Mieter sollten sich in jedem Fall umgehend an ihren Vermieter wenden.

Mit einfachen Maßnahmen können Sie die Lebensdauer Ihres Durchlauferhitzers verlängern und Störungen vorbeugen:

  • Regelmäßiges Entkalken der Armaturen: Reinigen Sie Perlatoren und Duschbrausen alle paar Monate, um Kalkablagerungen zu entfernen. Dies sichert einen konstanten Wasserdurchfluss und stellt sicher, dass der Durchlauferhitzer zuverlässig anspringt.
  • Wahl des richtigen Geräts bei kalkhaltigem Wasser: Wenn Sie in einer Region mit sehr hartem Wasser leben, sollten Sie bei einem Neukauf gezielt auf ein Modell mit einem Blankdraht-Heizsystem achten. Diese gelten als weitgehend unempfindlich gegen interne Verkalkung und sind daher langlebiger und wartungsärmer. Dies ist ein entscheidendes Kaufkriterium zur Vermeidung zukünftiger Defekte.
Daniel Novak - Verbraucher.Online
Daniel Novak mag es überhaupt nicht, minderwertige Produkte zu kaufen. Deshalb hat er Verbraucher.Online ins Leben gerufen, eine Plattform für Gleichgesinnte, die auf qualitativ hochwertige Produkte Wert legen. Hier arbeitet er daran, Verbraucher.Online zu einem vertrauenswürdigen Ratgeber für anspruchsvolle Konsumenten zu machen und schreibt hauptsächlich zum Thema Solargeneratoren und Notstromaggregate.

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