Jahrelang dominierte die „Emma One“ die Bestseller-Listen und Test-Rankings. Doch im Jahr 2025 zeigt die glänzende Fassade Risse. Während die Marketing-Maschine weiter auf Hochtouren läuft, häufen sich Berichte über Lieferchaos und Service-Pannen. Zudem zeigen aktuelle Laborergebnisse: Der einstige „Dauersieger“ ist nicht mehr unantastbar. Wir haben das aktuelle Sortiment, die Service-Realität und die Alternativen detailliert geprüft.

Ein Analyse-Bericht der Redaktion

Wer in den letzten fünf Jahren in Deutschland nach einer Matratze gesucht hat, kam an einem Namen nicht vorbei: Emma. Das Frankfurter Unternehmen hat mit aggressivem Online-Marketing, ständigen Rabatt-Countdowns und dem Versprechen, die „beste Matratze der Welt“ zu liefern, den Markt revolutioniert. Das Konzept „One Fits All“ – eine Matratze für alle Körpertypen – schien lange aufzugehen. Gestützt wurde dies durch reihenweise Testsiege bei der Stiftung Warentest.

Doch wer heute, Ende 2025, eine Emma Matratze kauft, betritt ein anderes Terrain als noch vor drei Jahren. Das Produktportfolio ist unübersichtlich geworden, die Preise sind trotz Dauerrabatten gestiegen, und die einst tadellose Reputation leidet unter massiver Kritik am Kundenservice. Lohnt sich der Kauf noch?

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Der Mythos „Testsieger“: Ein Blick auf die aktuellen Noten

Lange Zeit war das wichtigste Verkaufsargument von Emma das rote „Testsieger“-Label der Stiftung Warentest. Doch Verbraucher müssen hier genau hinsehen. Die Ergebnisse aus der Vergangenheit lassen sich nicht pauschal auf das heutige Sortiment übertragen.

Ein Paukenschlag erfolgte im Testjahr 2023/2024: Während die klassische Emma One (jetzt oft als „V2“ oder in modifizierten Varianten im Handel) ihren Zenit überschritten zu haben schien, schickte Emma neue Modelle ins Rennen – mit gemischtem Erfolg.

Besonders ernüchternd waren die Ergebnisse für die Emma Original Pro, die im Vergleichstest (u.a. 10/2025) nur noch ein „Befriedigend“ (Note 2,7) einfuhr. Für einen Hersteller, der sich über Jahre hinweg an der Note 1,7 oder besser messen ließ, ist das ein Abstieg ins Mittelmaß. Die Tester bemängelten oft nicht nur den Liegekomfort für bestimmte Körpertypen, sondern auch irreführende Deklarationen oder Probleme in der Handhabung.

Lichtblick Kindermatratze: Es gibt jedoch eine Ausnahme. Die Emma Kindermatratze erzielte kürzlich ein spektakuläres „Sehr gut“ (1,5) und gilt als eine der besten je getesteten Babymatratzen. Hier zeigt Emma, dass sie technisch immer noch in der Lage sind, Spitzenprodukte zu fertigen – wenn der Fokus stimmt.

Das Modell-Chaos: One, Flip, Hybrid, V2?

Früher war alles einfach: Es gab „die“ Emma. Heute gleicht der Online-Shop einem Dschungel. Das ist für Verbraucher problematisch, da oft unklar ist, ob man das Modell kauft, das in einem Testbericht gelobt wurde, oder eine abgespeckte Variante.

  • Die Emma One (Schaum): Der Klassiker. Hart, direkt, günstig. Sie besteht aus drei Schaumschichten (Airgocell, Visco, Kaltschaum). Sie ist nach wie vor eine solide Wahl für Menschen, die gerne etwas härter liegen. Achtung: Im Einzelhandel tauchen oft „Sondereditionen“ auf, deren Raumgewicht geringer sein kann als beim Original.
  • Die Emma 25 Hybrid / Flip: Emma setzt verstärkt auf Hybrid-Matratzen (Schaum kombiniert mit Taschenfederkern). Die Emma 25 Modelle sollen durch die Federn eine bessere Durchlüftung bieten. Die „Flip“-Variante wirbt damit, zwei Härtegrade in einer Matratze zu vereinen. In der Praxis berichten Nutzer jedoch, dass der Unterschied zwischen den Seiten oft marginal ist.
  • Die „Elite“ und „Luxury“ Modelle: Mit Preisen jenseits der 600 Euro versucht Emma, im Premium-Segment Fuß zu fassen. Technisch sind diese Matratzen oft überladen. Zu viele Lagen Viscoschaum können dazu führen, dass man zu tief einsinkt und das Drehen im Schlaf schwerfällt („Sandwich-Effekt“).

Die Service-Krise: Wenn „100 Nächte Probeschlafen“ zum Albtraum werden

Der vielleicht kritischste Punkt in der aktuellen Bewertung von Emma ist nicht das Produkt, sondern das Unternehmen selbst. Wer auf Plattformen wie Trustpilot oder in Verbraucherforen recherchiert, stößt im Jahr 2024 und 2025 auf eine Wand aus Frustration.

Das Versprechen „Risikofrei testen“ wird ad absurdum geführt, wenn die Abholung nicht funktioniert. Die häufigsten Kritikpunkte sind:

  1. Lieferzeiten: Trotz der Angabe „sofort lieferbar“ warten Kunden teils Wochen.
  2. Nicht erreichbarer Support: Chatbots, die sich im Kreis drehen, und E-Mails, die unbeantwortet bleiben.
  3. Rückerstattungs-Probleme: Wenn die Matratze abgeholt wurde, dauert es oft unverhältnismäßig lange, bis das Geld zurücküberwiesen wird.

Unser Rat: Wer bei Emma bestellt, sollte dies idealerweise über große Drittanbieter (z.B. Amazon, Otto) tun. Hier ist der Kundenservice und die Retourenabwicklung oft besser abgesichert als im Direktvertrieb des Herstellers.

Qualität im Detail: Geruch und Haltbarkeit

Ein Thema, das nun wieder vermehrt auftaucht, ist das „Off-Gassing“. Viele Kunden berichten, dass die Matratzen nach dem Auspacken einen extrem starken chemischen Geruch verströmen, der nicht wie versprochen nach wenigen Stunden, sondern erst nach Tagen verfliegt. Zwar sind die verwendeten Schäume in der Regel schadstoffgeprüft (Öko-Tex), doch der Geruch ist ein Komfortmangel.

Auch die Langlebigkeit steht auf dem Prüfstand. Während Labortests oft eine gute Haltbarkeit simulieren, zeigen Langzeit-Erfahrungen ein anderes Bild. Besonders bei schweren Schläfern (>90 kg) kann sich nach 2 bis 3 Jahren eine „Kuhle“ im Beckenbereich bilden. Da Emma oft Garantiebedingungen an strikte Vorgaben knüpft (z.B. Tiefe der Kuhle), greift die Garantie in der Praxis selten.

Preis-Psychologie: Der ewige Rabatt

Ein Blick auf die Emma-Webseite zeigt fast immer rote Streichpreise. Diese dauerhafte Rabattschlacht ist rechtlich eine Grauzone. Verbraucher sollten wissen: Der „Streichpreis“ ist fast nie der reale Marktpreis. Die Matratze ist nicht 800 Euro wert und jetzt für 400 Euro ein Schnäppchen. Sie ist faktisch ein 400-Euro-Produkt.


Für wen lohnt sich Emma heute noch?

Trotz aller Kritik ist Emma keine „schlechte“ Matratze. Sie ist nur nicht mehr der automatische „No-Brainer“, der sie einmal war.

Emma ist geeignet für Sie, wenn:

  • Sie gerne etwas fester liegen (die meisten Modelle tendieren zur Härte).
  • Sie Rückenschläfer oder Bauchschläfer sind.
  • Sie ein gutes Angebot bei einem Drittanbieter finden.
  • Sie eine Kindermatratze suchen.

Suchen Sie Alternativen, wenn:

  • Sie schwere Seitenschläfer sind (Gefahr von Schulterschmerzen).
  • Sie stark schwitzen (Hier sind reine Taschenfederkern-Matratzen oft überlegen).
  • Sie Wert auf persönlichen Service legen.

Die Alternativen im Check

Der Markt hat aufgeholt. Die Dominanz von Emma bröckelt zugunsten alter Bekannter und neuer Herausforderer.

1. Bett1 (Bodyguard): Der ewige Rivale. Die Bodyguard ist oft langlebiger und besitzt zwei Härtegrade zum Wenden, die sich tatsächlich unterscheiden.
2. Discounter (Lidl/Meradiso): Oft unterschätzt. Die Lidl-Matratzen schneiden bei Tests regelmäßig „Gut“ ab und kosten oft nur einen Bruchteil einer Emma.
3. Schlaraffia / f.a.n.: Die klassischen deutschen Marken bieten mittlerweile ebenfalls hochwertige Hybrid-Matratzen an, die im stationären Handel probagelegen werden können.

Fazit: Augen auf beim Matratzenkauf

Das „Phänomen Emma“ hat sich normalisiert. Die aggressive Expansion hat Spuren in der Qualitätssicherung und im Kundenservice hinterlassen. Wer heute eine Emma kauft, erhält meist ein solides Produkt, aber keinen „Wunderschlaf“. Das Risiko liegt derzeit weniger in der Matratze selbst, als im Bestellprozess.

Unsere Empfehlung für Ende 2025: Lassen Sie sich nicht von Countdowns stressen. Vergleichen Sie die spezifischen Modelle und ziehen Sie den Kauf über verlässliche Händler in Betracht, um dem Service-Roulette des Herstellers zu entgehen.

Sarah Heuser - Verbraucher Online
Sarah Heuser ist Redakteurin mit einem ausgeprägten Interesse an Haushaltsthemen. Nach ihrem Abschluss in Kommunikationswissenschaften arbeitete sie zunächst in verschiedenen redaktionellen Positionen, bevor sie ihre Leidenschaft für Haushaltsgeräte entdeckte. Seitdem schreibt sie als freie Autorin für verschiedene Zeitschriften und Online-Plattformen und teilt ihr Wissen mit ihren Leserinnen und Lesern.

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